Was selbstständiges Gehen für eine Freiheit bedeutet, bemerkt man erst, wenn es eben nicht mehr "geht". Hier setzt das neue C-Brace an: Ein Orthesensystem, welches Menschen wieder zum Gehen bringt, zum Radfahren, Treppensteigen, Wandern.
Die Beinorthese bei inkomplettem Querschnitt
Ob durch einen Unfall, Schlaganfall oder durch eine weitere Erkrankung mit neurologischer Einschränkung (z.B. Poliomyelitis bzw. Kinderlähmung) ausgelöst: Ein inkompletter Querschnitt führt zu Lähmungserscheinungen an den Beinen.
Häufig ist das Gehen dann kaum möglich und die Patienten nutzen einen Rollstuhl. Bei all den technischen Möglichkeiten, die ein Rollstuhl heute bieten kann - das Laufen auf den eigenen Beinen kann er nicht ersetzen.
Bei einer Orthese war bisher häufig die Schwierigkeit, Belastung und Schwung beim Gehen abzubilden.
Die Betroffenen konnten mit einem gelähmten Bein nur mühsam Schrägen oder unebenes Terrain wie Kopfsteinpflaster überwinden, weil das Bein nur steif mitbewegt wurde. Das ändert sich jetzt mit
dem C-Brace.
Früher hat man für die Patienten eine Ganzbeinorthese mit einem steifen Knie gebaut, später kamen dann Orthesen welche in der Schwungphase komplett frei beweglich waren.
Nun kann aber mit dem C-Brace eine kontrollierte Stand- und Schwungphase stattfinden.
Was ist die Ganzbeinorthese C-Brace?
Es ist ein sogenanntes Orthesensystem. Es umschließt das Bein von Fuß bis Oberschenkel und passt sich in Echtzeit den Bewegungen an. Simples Öffnen und Schließen des Kniemechanismus entfällt: C-Brace funktioniert geschmeidig sowohl in der Stand- als auch Schwungphase beim Gehen.
Geregelt wird dies über Sensortechnologie und die Einstellungen dazu werden jeweils per App individuell auf den Träger angepasst. Treppen, schiefe Ebenen, Belastungen wie Setzen - all das stellt kein Problem mehr dar.
Welche Vorteile hat die Ganzbeinorthese noch?
- Die neue Generation des Hilfsmittels aus dem Hause ottobock ist leichter und kleiner als der Vorgänger.
- Der Anwender kann über die Cockpit App immer die Einstellung vornehmen, die er aktuell benötigt.
- Die Orthese ist noch empfindsamer geworden, um auf kleinste Veränderungen reagieren zu können.
- Es ist vom Orthopädietechniker vor Ort selbst herzustellen. Auch wir vom Sanitätshaus Beuthel sind Experten in der Anfertigung und der Anwendung vom C-Brace, das wir in unserer Werkstatt individuell für die Patienten herstellen.
- Bei der Anprobe im Sanitätshaus werden die wichtigen Einstellungen für eine problemlose Nutzung des Systems bereits vom Spezialisten für den Patienten vorgenommen, so dass dieser sofort den Nutzen von C-Brace verspürt.
- Es ist spritzwassergeschützt.
- Es reduziert die einseitige Überbelastung und damit die Folgeschäden.
Wann ist C-Brace nicht geeignet?
- wenn Sie schwerer als 125 kg sind
- wenn eine mäßige bis schwere Spastik (Spastizität) vorliegt
- wenn es eine Beinlängendifferenz von über 15 cm gibt
- wenn eine Knievalgus-Fehlstellung von über 10° vorliegt
- wenn eine Beugekontraktur im Knie- bzw. Hüftgelenk von über 10° vorliegt
- wenn Sie eine Orthoprothese tragen
Wie bekomme ich die Orthese? Wie läuft die Versorgung ab?
Wie oben erwähnt, ist die Voraussetzung ein inkompletter Querschnitt, der die Beine betrifft. Auch darf die Spastik nicht zu stark ausgeprägt sein. Notwendig ist zudem, dass Sie frei mit stabilisiertem Rumpf stehen können; ihre Muskelkraft zum Durchschwingen des Beins ausreicht und eine Kompensation durch Hüftschwung möglich ist.
Bei jeglicher Kontraindikation können Sie sich trotzdem melden. Es gibt immer wieder Ausnahmen und Alternativ-Versorgungen.
Ist dies gegeben, empfiehlt es sich, einen spezialisierten Orthopädietechniker aufzusuchen. Er prüft, ob sie für das C-Brace geeignet sind. Hierfür trägt der Anwender die diagnostische Testorthese (DTO).
Mit dieser Testorthese kann der Techniker nun alle Funktionen des C-Brace mit Ihnen testen und erproben.
Hier wird deutlich, ob das C-Brace Ihnen einen Vorteil bietet.
Bei Zustimmung, sollten Sie sich dann an Ihren Arzt wenden, um ein Rezept für das Hilfsmittel zu erhalten. Er muss die entsprechende Diagnose stellen. Lassen Sie sich hierzu gern auch beraten.
Der Orthopädietechniker wird zunächst anhand der Patientenmaße eine Testorthese fertigen, im Anschluss die sogenannte Definitivorthese - Ihr persönlich auf Sie zugeschnittenes C-Brace. Bei der Anprobe erfolgen die technischen Einstellungen, sogar ein zweiter Modus ist möglich, wenn Sie z.B. viel mit dem Rad unterwegs sind.
Orthesensystem anziehen und sofort durchstarten? Das klappt leider nur bedingt. Um sämtliche Möglichkeiten auszuschöpfen und sich sicher zu fühlen, ist eine umfangreiche Physiotherapie notwendig. Hier lernen Sie, Schrägen oder unebenen Boden zu überwinden, Treppen zu steigen und vieles mehr.
Auch regelmäßige Kontrollen des C-Brase auf Funktionalität sind wichtig. Das können Sie in Ihrem Sanitätshaus erledigen.
Fazit zum C-Brace, dem Orthesensystem bei inkomplettem Querschnitt
Laufen ohne Krücken, Treppen überwinden, Radtouren unternehmen, endlich wieder wandern - Das Orthesensystem C-Brace von ottobock macht bei gelähmten Beinen vieles wieder möglich.
Das C-Brace ist Hilfsmittel, welches einen direkten Behinderungsausgleich schaffen soll. Es ist in sich dynamisch und und reagiert auf Bewegungen in Echtzeit, was einen enormen Vorteil beim Gebrauch verschafft.
Mit beiden Beinen wieder durchs Leben gehen? Das wollen wir Ihnen ermöglichen. Wir bei Beuthel beraten Sie gern dazu.
Haben Sie bereits Erfahrungen mit C-Brace gemacht? Gibt es noch Fragen dazu? Hinterlassen Sie gern einen Kommentar.